
In einer Zeit, in der viele Fußballer großen Namen und noch größeren Verträgen hinterherjagen, setzt der 22-jährige slowenische Mittelfeldspieler Tio Cipot ein deutliches Zeichen: Charakter zählt mehr als Karriere-Schnellschüsse.
Der zentrale Mittelfeldspieler hat ein offizielles Angebot vom deutschen Traditionsklub Hamburger SV abgelehnt und sich stattdessen entschieden, weiterhin für den österreichischen Bundesligisten Grazer AK 1902 aufzulaufen – eine Entscheidung, die sowohl Herz als auch Weitsicht beweist.
Cipot, 1,84 Meter groß, hat sich seit seiner Leihe von Spezia Calcio rasch zum Publikumsliebling in Graz entwickelt. Mit vier Toren in 17 Ligaeinsätzen hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass der GAK in der Bundesliga Fuß fassen konnte. Sein unermüdlicher Einsatz, sein taktisches Gespür und sein Spielwitz machen ihn zu einem zentralen Baustein im Mittelfeld der Rotjacken.
Doch es ist seine klare Absage an den HSV, die für Schlagzeilen sorgt.
„Ich fühle mich in Graz wie zu Hause“, sagte Cipot in einem Exklusivinterview mit der Kleinen Zeitung. „Der Verein hat mir die Chance gegeben, mich weiterzuentwickeln, als ich sie am meisten gebraucht habe. Mein Fokus liegt ganz klar darauf, die Saison stark zu beenden und mit dem GAK neue Erfolge zu feiern.“
Laut gut informierten Quellen hätte Hamburg dem slowenischen U21-Teamspieler einen langfristigen Vertrag mit deutlich höherem Gehalt geboten. Doch Cipot, der bereits 16 U21-Länderspiele und 8 Tore für Slowenien aufweisen kann, denkt langfristig.
„Er jagt nicht dem schnellen Geld hinterher“, verriet ein Insider des GAK. „Er will hier etwas aufbauen – und die Fans lieben ihn genau dafür.“
Geboren am 20. April 2003 in Murska Sobota, hat Cipot bereits den slowenischen Meistertitel mit Mura (2020/21) gewonnen und sich mit dem Wechsel nach Italien einen Namen gemacht. Nun zählt er zu den vielversprechendsten Talenten des Landes – und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis er ins A-Nationalteam berufen wird.
Mit erstaunlicher Reife setzt Tio Cipot ein starkes Zeichen: Grazer AK ist keine Durchgangsstation – es ist sein Projekt.
Und wenn er so weitermacht, wird er bald wieder Angebote bekommen – vielleicht diesmal mit Champions-League-Perspektive.
Doch vorerst kann man in Graz durchatmen: Der Chef im Mittelfeld bleibt – und das ist ein Sieg für den ganzen Verein.